«Du», flüsterte Luca von genau dort, wo Maël ihn gerade noch betrachtet hatte, «bist ein sehr schöner Mensch mit sehr klaren Gedanken und sehr passenden Worten für eine komplett beschissene Welt, die nichts davon versteht.»
Der Verkehr auf New Yorks Straßen, überfüllte Supermärkte, Menschen, die in Rätseln sprechen und Dinge tun, obwohl sie etwas ganz anderes wollen. All das überfordert Maëls Verstand, und ohne die schalldichten Kopfhörer und seine Kamera würde er seine sichere Wohnung gar nicht erst verlassen. In einer sich täglich verändernden, viel zu schnellen Welt zeigt sie ihm Dinge, die sonst niemand sieht, wie die Stille hinter all dem Lärm oder die Schönheit im Kaputten. Wie Luca, der sich nicht fotografieren lassen will, jede Berührung fürchtet und mit den Händen spricht, wenn ihm die Worte fehlen. Nie war Maël jemand näher und gleichzeitig so fremd, denn Luca ist nicht nur klug und aufmerksam, sondern auch unberechenbar. Voller Traurigkeit und Zweifel, getrieben von scheinbar irrationaler Angst und damit nichts, was Maël begreifen kann. Niemand, in den er sich verlieben sollte. Und doch alles, was er bei sich halten möchte, um dort draußen nicht länger allein überleben zu müssen.